MKL1888:Riesentöpfe
[828] Riesentöpfe (Gletschertöpfe), bis zu 12 m und darüber tiefe, bald kesselartige, bald schachtartige Löcher (Fig. 1), Einbohrungen von Geröllen, welche an Wasserfällen und in Stromschnellen, besonders häufig wohl in Gletscherbächen durch den Strudel lange Zeit in kreisender Bewegung erhalten wurden. Sie lassen mitunter ihre Bildungsart dadurch erkennen, daß sich auf der Innenseite in Spiralen verlaufende Furchen vorfinden, dem allmählichen Eindringen der Einbohrung
Fig. 1. | |
Fig. 2. | |
Fig. 1. Riesentopf von Bakkalager bei Christiania (1 : 300). Fig. 2. Derselbe nach der Entleerung von oben gesehen (1 : 100). | |
des Mahlsteins entsprechend (Fig. 2). Das Bohrmaterial selbst liegt bisweilen in der Form von runden Geröllen auf dem tiefsten Grunde des Kessels. Derartige R. wurden beschrieben aus der Nähe von Christiania, aus Thüringen, vom Bodensee (Überlingen), Rüdersdorf bei Berlin, Sachsen. Besonders schöne R. zeigt der durch Heim (1873) geschilderte sogen. Gletschergarten von Luzern. Auf ähnliche Entstehungsweise sind die sogen. Sölle zu deuten, kreisrunde, mit Wasser oder mit Torf gefüllte Löcher im Lehm, die in Mecklenburg und Pommern häufig beobachtet werden.