MKL1888:Rosse

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Rosse“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 13 (1889), Seite 979
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Rosse. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 13, Seite 979. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Rosse (Version vom 23.09.2021)

[979] Rosse (Rossigsein), die Äußerung des Geschlechtstriebs bei den Stuten.

Rosse (spr. roß), William Parsons, Graf von, Optiker und Astronom, geb. 17. Juni 1800 auf Schloß Birr bei Parsonstown, King’s County in Irland, führte bis zum Tod seines Vaters (1841) den Titel Lord Oxmanstown. Nachdem er seine Studien in Dublin und Oxford absolviert hatte, saß er 1821–1824 im Unterhaus und ward später Lord-Lieutenant von King’s County. 1826 errichtete er auf seinem Landsitz Parsonstown ein Observatorium und wandte seine besondere Aufmerksamkeit der Verbesserung der Teleskope zu. Nachdem er einen großen Objektivspiegel zu stande gebracht, stellte er (1844) mit einem Kostenaufwand von 12,000 Pfd. Sterl. ein Riesenteleskop her, das etwa die 500fache Kraft des unbewaffneten Auges besitzt, und wies mittels desselben die Auflösbarkeit der Nebelflecke in Sterne nach. Auch durch seine Bemühungen um Linderung des Elends der niedern Volksklassen in Irland hat er sich verdient gemacht. Er veröffentlichte „Letters on the state of Ireland“ (Lond. 1847) und dann eine zweite, gegen Brights Ideen, welche ihm als kommunistische erschienen, gerichtete Schrift: „A few words on the relation of landlord and tenant in Ireland“ (das. 1866). 1849 ward er zum Präsidenten der Royal Society in London erwählt. Er starb 1. Nov. 1867 in Monkstown. – Sein Sohn Lawrence Parsons, geb. 17. Nov. 1840, läßt durch junge Astronomen das Gebiet der Nebelflecke etc. erforschen und ermittelte 1873 die Wärmestrahlung des Mondes.