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MKL1888:Schubladenstück

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schubladenstück“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Schubladenstück“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 641642
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Schubladenstück. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 641–642. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schubladenst%C3%BCck (Version vom 04.03.2024)

[641] Schubladenstück (Pièce à tiroirs, Verkleidungstück), kleines, meist einaktiges dramatisches Stück, das seinem Wesen nach zum Lustspiel gehört und darauf hinausgeht, mehrere Charaktere in schneller Aufeinanderfolge durch einen und denselben Darsteller vorzuführen. [642] Es heißt S., weil die verschiedenen Figuren mit den bereit liegenden Kostümen gleichsam aus Schubladen gezogen werden. Kotzebue hat sich auch um diese virtuose Richtung der Schauspielkunst ein zweifelhaftes Verdienst erworben. Die Gattung lebt in Stücken wie: „Die Drillinge“, „Die Unglücklichen“, „Die Familie Fliedermüller“ noch in dem Repertoire der Gegenwart fort. Bekannte Schubladenstücke sind ferner: „Garrick in Bristol“, „Die Leibrente“, „Das Landhaus an der Heerstraße“, „Die Zwillingsbrüder“, „Die Proberollen“ u. a.