Zum Inhalt springen

MKL1888:Schweinitz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Schweinitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Schweinitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 746
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Schweinitz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 746. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Schweinitz (Version vom 01.10.2021)

[746] Schweinitz, 1) Stadt im gleichnamigen Kreis des preuß. Regierungsbezirks Merseburg, an der Schwarzen Elster, 73 m ü. M., hat ein Amtsgericht, Ziegelbrennerei und (1885) 1314 evang. Einwohner. Landratssitz des Kreises ist Herzberg. – 2) Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Budweis, mit Bezirksgericht, Getreidemühlen, Steinbrüchen und (1880) 3466 Einw.

Schweinitz, 1) Hans Lothar von, deutscher Diplomat, geb. 30. Dez. 1822 zu Kleinkirchen bei Lüben (Schlesien), trat 1840 in das 1. Garderegiment, ward 1857 Adjutant des Prinzen Friedrich Wilhelm, 1861 Major im Generalstab und Militärattaché in Wien, 1865 Militärbevollmächtigter in Petersburg, 1869 Gesandter und, zum General befördert, 1871 Botschafter in Wien, 1876 in Petersburg.

2) Rudolf, Bildhauer, geb. 15. Jan. 1839 zu Charlottenburg, wurde Schüler der Berliner Akademie und bildete sich von 1855 bis 1865 unter Schievelbein aus. 1865 und 1866 setzte er seine Studien in Paris und Rom fort und führte dort Genrefiguren sowie eine Ähren lesende Ruth und eine betende Italienerin aus. Nachdem er noch Studienreisen nach Kopenhagen, München und Wien gemacht hatte, beteiligte er sich in Berlin an der Ausschmückung der Außenseite der Nationalgalerie, für die er als Bekrönung des Giebeldreiecks die Gruppe der drei bildenden Künste schuf. In den folgenden Jahren entstanden: eine Germania als Kriegerdenkmal der Stadt Gera, drei Gruppen auf dem Königsplatz zu Berlin, das Standbild des Hochmeisters Hermann von Salza und die Reliefs mit der Gründung der Stadt Thorn und dem Kampf des Deutschen Ordens gegen die heidnischen Preußen für die Weichselbrücke in Thorn, zehn Statuen am Postament des Denkmals Friedrich Wilhelms III. für Köln, Reliefs aus der Geschichte Berlins an der Balkonbrüstung des Berliner Rathauses und eine Venus, dem Amor die Flügel stutzend. Er hat auch zahlreiche Porträtbüsten und Genrefiguren geschaffen.