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MKL1888:Sein

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Sein“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 14 (1889), Seite 837
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Sein. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 837. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Sein (Version vom 09.09.2024)

[837] Sein, der Begriff, dessen Erörterung Gegenstand der Ontologie (s. d.), eines Teils der Metaphysik, ist. Das S. wurde im Mittelalter als existentia dem Wesen (essentia) entgegengestellt und als Ergänzung der Möglichkeit (complementum possibilitatis) zur Wirklichkeit (actualitas) bezeichnet. Seit aber Kant durch sein berühmtes Exempel gezeigt hat, daß durch das S. zum Wesen des Dinges nichts hinzugefügt wird („hundert wirkliche Thaler sind nicht mehr und nicht weniger als hundert mögliche Thaler“), wird durch S. (nach Herbart, im Gegensatz zu Fichte und dem Idealismus) die absolute Position, d. h. das von der Voraussetzung eines Setzenden schlechthin unabhängige Gesetztsein eines (einfachen) Etwas als eines Seienden (Realen), ausgedrückt.

Sein (Seins, spr. ssäng), Insel im Atlantischen Ozean, vor der Passage du Raz an der Nordwestküste von Frankreich, zum Departement Finistère gehörig, 3 km lang, 1 km breit, baum- und strauchlos, von Sandbänken umgeben, hat einen Leuchtturm und 650 Einwohner.