MKL1888:Semenow

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Semenow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Semenow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 14 (1889), Seite 851852
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Semenow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 14, Seite 851–852. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Semenow (Version vom 03.10.2021)

[851] Semenow (Ssemjonow), Kreisstadt im russ. Gouvernement Nishnij Nowgorod, am Flusse Sanachta, hat 3 Kirchen, starke Fabrikation von Holzwaren (besonders Holzlöffel) und Rosenkränzen aus Leder, die durchs ganze Reich sowie nach der Türkei und Österreich versandt werden, und (1885) 2900 Einw.

Semenow (Ssemjonow), Peter von, russ. Geograph und Reisender, geb. 1827 als Sohn eines Gutsbesitzers, studierte in Petersburg und Berlin und kehrte nach dreijährigem Aufenthalt in Deutschland, der Schweiz, Italien und Frankreich nach Petersburg zurück, wo er 1856 Bd. 1 von Ritters „Asien“ in russischer Sprache herausgab; die übrigen Bände bearbeitete er bis 1880 im Verein mit Grigoriew und Khanikow. S. bereiste 1856–57 das Gebiet des Balchaschsees und des Issi-kul, den Alatau und Thianschan. Zur Erforschung des letztern machte er das Santaschplateau östlich vom Issi-kul zum Ausgangspunkt als erster Europäer, der diesen Punkt erreicht und untersucht hat. S. drang durch diese Gebirgspartien einerseits bis zum Thal des Naryn, des Oberlaufs [852] des Sir Darja, und anderseits bis zu den Gletschern vor, welche am Fuß des Khan-Tengri die Quellen des Larydjas (Zufluß des Tarym) speisen. Seine Reiseberichte erschienen in russischen, zum Teil auch in deutschen Zeitschriften („Petermanns Mitteilungen“ 1858, der „Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin“ 1869). Nach seiner Rückkehr beteiligte er sich an den Arbeiten zur Emanzipation der Leibeignen, wurde 1864 Direktor des Statistischen Amtes und 1882 Senator im Departement für Bauernangelegenheiten. S. gab auch ein geographisch-statistisches Lexikon des russischen Reichs (seit 1862), eine Statistik des Grundeigentums in Rußland (1878 ff., 7 Bde.) u. a. heraus.