MKL1888:Snouck Hurgronje

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Snouck Hurgronje“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Snouck Hurgronje“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 866
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Snouck Hurgronje. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 866. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Snouck_Hurgronje (Version vom 29.09.2022)

[866] Snouck Hurgronje, Christiaan, niederländ. Orientalist und Reisender, geb. 8. Febr. 1857 zu Oosterhout (Nordbrabant), studierte, in Breda vorgebildet, seit 1874 in Leiden zunächst Theologie, widmete sich aber vornehmlich dem Studium der orientalischen Sprachen, besonders des Arabischen unter de Goeje, und erwarb 1880 mit seiner Dissertation über „Het Mekkaansche feest“ den Doktorgrad für semitische Sprachen. Nach weitern Studien in Straßburg (Dezember 1880 bis August 1881), wo er unter Nöldeke Syrisch trieb, wurde er Lektor für mohammedanisches Recht am Seminar für Beamte in Niederländisch-Indien zu Leiden und unternahm 1884 eine Forschungsreise nach Arabien, wo er, als mohammedanischer Rechtsgelehrter verkleidet, ein halbes Jahr lang in Mekka zubrachte. Die Ergebnisse dieser Reise legte er in einem grundlegenden Werk „Mekka“ (Haag 1888–89, 2 Bde. u. Bilderatlas) nieder. Nach seiner Rückkehr (1885) auch zum Lektor an der Universität ernannt, trat er 1888 im Auftrag der Regierung eine auf zwei Jahre berechnete wissenschaftliche Reise nach Niederländisch-Indien an. Die ihm kurz nach seiner Abreise angetragene Professur der malaiischen Sprache an der Universität Leiden schlug er aus, um auf längere Zeit den Zustand des Islam in Indien gründlich zu studieren. Von seinen übrigen, meist in Fachzeitschriften enthaltenen Arbeiten sind außer der „Festgabe zum siebenten internationalen Orientalistenkongreß“ („Mekkanische Sprichwörter und Redensarten“, 1886) hervorzuheben: „De beteekenis van den Islam voor zijne belijders in Oost-Indië“ (1883); „Mr. L. W. C. van den Berg’s beoefening van het mohammedanisch recht“ (1884); „Der Mahdi“ (1885); „Mohamm. recht en rechtswetenschap“ (1886); „De Islam“ (1887); „De Fikh en de vergelijkende rechtswetenschap“ (1886); „Contributions récentes à la connaissance de l’Islam“ (1886).