MKL1888:Stagnelius

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Stagnelius“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 218
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Stagnelius. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 218. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Stagnelius (Version vom 03.07.2023)

[218] Stagnelius, Erik Johan, schwed. Dichter, geb. 14. Okt. 1793 zu Gärdslösa auf Örland, studierte in Lund und Upsala und erhielt dann eine Anstellung in der königlichen Kanzlei. Seine Muße widmete er philosophischen Studien, namentlich suchte er Schellings Identitätslehre mit gnostischer Mystik zu verschmelzen. Finster und verschlossen, dabei maßlos ausschweifend, verfiel er in periodischen Wahnsinn und starb 23. April 1823. Seinen litterarischen Ruf begründete 1817 das epische Gedicht „Wladimir ten store“, das von der schwedischen Akademie gekrönt wurde. Seine Hauptwerke aber sind der halb philosophische, halb religiöse Gedichtcyklus „Liljor i Saron“ (1820), das antike Trauerspiel „Bacchanterna“, die nordischen Tragödien „Visbur“ und „Sigurd Ring“, das Drama „Riddartornet“, die Schauspiele „Glädjeflickan i Rom“ und „Kärleken after döden“ und die religiöse Tragödie „Martyrerne“, worin die Idee vom Leben als einer Strafe und einem Leiden in ergreifender Weise durchgeführt ist. Auch viele seiner kleinern, im Volkston gehaltenen Lieder sind vortrefflich. Seine „Gesammelten Schriften“ gab zuletzt C. Eichhorn (Stockh. 1866–68, 2 Bde.) heraus; eine deutsche Übersetzung Kannegießer (Leipz. 1853, 6 Bde.).