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MKL1888:Strakosch

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Strakosch“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Strakosch“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 777
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Strakosch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 777. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Strakosch (Version vom 09.02.2023)

[777]  Strakosch, Alexander, dramatischer Lehrer und Rezitator, geb. 1845 zu Eperies in Ungarn, besuchte das akademische Gymnasium zu Wien, fühlte sich aber mehr zur Schauspielkunst hingezogen und wurde Schüler Sonnenthals. Nachdem er in den 60er Jahren als Schauspieler am Deutschen Theater zu Budapest und am Hoftheater zu Hannover thätig gewesen, ging er nach Paris, wo er zuerst in einem Konzert als Rezitator auftrat und dann seine rhetorischen Studien am Konservatorium fortsetzte. Eine Lähmung der Hand veranlaßte ihn, der schauspielerischen Laufbahn zu entsagen. Er fand eine Anstellung am Leipziger Stadttheater bei Laube, welcher ihn als Vortragsmeister beschäftigte und ihm die deklamatorische Ausbildung junger Talente übertrug. In gleicher Eigenschaft wirkte er seit 1873 unter Laube am Wiener Stadttheater, wo er einen noch größern Einfluß auf junge Künstler ausübte. Doch fand seine Methode, welche von einer gewissen Einseitigkeit nicht freizusprechen ist, auch ihre Gegner. Nach Laubes Tod zog sich S. vom Theater zurück und entfaltete eine rege Thätigkeit als Rezitator in Deutschland, Österreich und besonders in Nordamerika, wo er den größten Beifall fand.