MKL1888:Töpfer

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Töpfer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 756
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Töpfer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 756. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:T%C3%B6pfer (Version vom 15.04.2023)

[756] Töpfer, 1) Johann Gottlob, Organist, geb. 4. Dez. 1791 zu Niederroßla in Thüringen, besuchte das Gymnasium, dann das Lehrerseminar in Weimar, wo er zugleich unter Destouches und A. E. Müller gründliche Musikstudien machte, wurde 1817 Seminarmusiklehrer, 1830 Stadtorganist daselbst; starb 8. Juni 1870. Seine Bedeutung beruht auf seinen Schriften über die Orgel, durch welche er vielfach reformatorisch gewirkt hat. Die hauptsächlichsten sind: „Die Orgel, Zweck und Beschaffenheit ihrer Teile“ (Erf. 1843); „Theoretisch-praktische Organistenschule“ (das. 1845); „Lehrbuch der Orgelbaukunst“ (Weim. 1856, 4 Bde.; 2. Aufl. von Allihn, 1888) etc. Als Komponist trat er mit einer großen Orgelsonate, einem Konzertstück für Orgel, einer Kantate: „Die Orgelweihe“, einem Choralbuch (4. Aufl., Weim. 1878), kleinen Orgelstücken u. a. hervor.

2) Karl, Lustspieldichter, geb. 26. Dez. 1792 zu Berlin, debütierte als Schauspieler in Strelitz, ging dann nach Breslau, Brünn und 1815 an das Hofburgtheater zu Wien. Daneben versuchte er sich auch in Lustspielen, von denen „Der beste Ton“ u. „Freien nach Vorschrift“ von der Kritik günstig aufgenommen wurden. 1820 ließ er sich als Schriftsteller in Hamburg nieder, wo er 22. Aug. 1871 starb. Von seinen spätern Stücken hat besonders „Rosenmüller und Finke“ Glück gemacht. Seine dramatischen Produkte, welche als „Lustspiele“ (neue Ausg., Leipz. 1873, 4 Bde.) erschienen, entbehren zwar jedes poetischen Gehalts, zeichnen sich aber durch theatralische Wirksamkeit und eine gewisse Sorgfalt in der Durchführung aus. Auch „Erzählungen und Novellen“ (Hamb. 1842–44, 2 Bde.) veröffentlichte T.