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MKL1888:Telegraphisches Sehen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Telegraphisches Sehen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Telegraphisches Sehen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 574
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Telegraphisches Sehen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 574. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Telegraphisches_Sehen (Version vom 18.06.2022)

[574] Telegraphisches Sehen. Bald nach der Erfindung des Telephons haben viele Physiker versucht, dem Auge auf elektrischem Weg entfernte Bilder sichtbar zu machen. Die Eigenschaft des Selens, unter wechselnder Beleuchtung seinen Widerstand zu verändern, schien zur Lösung dieser weitern Aufgabe ein geeignetes Mittel an die Hand zu geben. Das Telektroskop von Senlecq d’Ardres (1877) und der Telephotograph von Shelford Bidwell (1881) sind Apparate, welche diesem Gedankengang ihre Entstehung verdanken, aber nicht leisten, was ihr Name verspricht (s. Telephotographie). Nipkow in Schöneberg machte einen Vorschlag zu einem elektrischen Teleskop, welcher auf der Beobachtung beruht, daß Ruß in intermittierender Bestrahlung tönt. Unter Zuhilfenahme eines Mikrophons sollen die Schwingungen von berußter Drahtgaze in elektrische umgewandelt und auf der Empfangsstelle durch ein Telephon geleitet werden, dessen polierte Membran einen auffallenden Lichtstrahl in entsprechende Schwingungen versetzt und dadurch im Auge des Beobachters den Eindruck des übermittelten Bildes erzeugt. Den Synchronismus der Apparate will Nipkow durch Anwendung des phonischen Rades erzielen.