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MKL1888:Tetronerythrīn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tetronerythrīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Tetronerythrīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 611
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Tetronerythrīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 611. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tetronerythr%C4%ABn (Version vom 30.03.2023)

[611] Tetronerythrīn, roter Farbstoff, welcher im Tierreich weit verbreitet ist, findet sich in den roten Flecken am Kopf mancher Vögel und kann daraus mit Chloroform ausgezogen werden. Er löst sich auch in Alkohol, Äther und Schwefelkohlenstoff, wird durch Chlorwasser und Licht entfärbt und durch Vitriolöl indigoblau, dann schwarz gefärbt. T. ist einer der wichtigsten Farbstoffe der Schwämme, findet sich in fast allen Klassen der wirbellosen Tiere und auch in den Fischen. Er entspricht dem Blutrot der höhern Tiere und dient kraft seiner großen Affinität zum Sauerstoff der Hautatmung. Er tritt daher überall dort in großer Menge auf, wo bedeutende Mengen Sauerstoff durch die Gewebe aufgenommen werden sollen, und man trifft ihn an Hautteilen, die in unmittelbarer Berührung mit Wasser stehen, an den Atmungsorganen wie in den Kiemen der sitzenden Anneliden, in Muskeln und ähnlichen Organen wie in dem muskelartigen Fuß der Muscheltiere. Sitzende Tiere sind reicher an T. als frei sich bewegende, weil letztere ohnehin genügend mit sauerstoffhaltigem Wasser in Berührung kommen.