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MKL1888:Thonissen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Thonissen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Thonissen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 661662
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Thonissen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 661–662. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Thonissen (Version vom 30.06.2022)

[661] Thonissen, Jean Joseph, belg. Nationalökonom und Rechtslehrer, geb. 21. Jan. 1817 zu Hasselt, studierte Rechtswissenschaft, widmete sich hierauf der Advokatur und wurde, nachdem er verschiedene Ämter im Gebiet der Verwaltung und der Rechtspflege bekleidet hatte, 1847 Professor des Kriminalrechts an der katholischen Universität zu Löwen und später auch in das Abgeordnetenhaus gewählt. 1855 wurde er zum Mitglied der Akademie in Brüssel ernannt und 1869 zum korrespondierenden Mitglied der französischen Akademie. Seit 1863 der Abgeordnetenkammer angehörend, wurde er 26. Okt. 1884 Minister des Innern und des öffentlichen Unterrichts, trat jedoch Oktober 1887 zurück. Er schrieb: „La constitution belge annotée“ (1844, 3. Aufl. 1879); „Le socialisme et ses promesses“ (1850); „Le socialisme dans le passé“ (1851); „Le socialisme depuis l’antiquité jusqu’à la constitution française du 14 janvier 1852“ (1852); „La Belgique sous le règne de Léopold I“ (1855–56, 4 Bde.; 2. Aufl. 1861, 3 Bde.); „Vie du comte Félix de Merode“ (1861); „De la prétendue nécessité de la peine de mort“ (1864); „Études sur l’histoire du droit criminel des peuples anciens“ (1869); „Mélanges d’histoire, de droit et d’économie politique“ (1873); „Le droit pénal de la république athénienne“ (1876); „L’organisation judiciaire, le [662] droit pénal et la procédure pénal de la loi salique“ (2. Aufl. 1882); „Travaux préparatoires du code de procédure pénale“ (1885).