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MKL1888:Torónto

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Torónto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Torónto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 764
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Torónto. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 764. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tor%C3%B3nto (Version vom 16.11.2022)

[764] Torónto, Hauptstadt der britisch-amerikan. Provinz Ontario, an der westlichen Nordküste des Ontariosees und an einem vortrefflichen, durch ein Fort beschützten Hafen gelegen, ward 1794 (unter dem Namen York) angelegt und nahm 1834 den jetzigen indianischen Namen an, der „Versammlungsort“ bedeutet. T. ist jetzt eine der blühendsten Städte Nordamerikas, mit stattlichen öffentlichen Gebäuden und Privathäusern, aber flacher, reizloser Umgebung. Es ist Hauptsitz der höhern Bildungsanstalten Kanadas. Es hat eine 1827 gegründete Universität mit Sternwarte und Museum, 3 theologische Colleges, 2 Arznei- und eine Tierarzneischule, eine Lehrerbildungsanstalt, ein Gymnasium und 2 Museen. Unter den zahlreichen Kirchen zeichnen sich die anglikanische und katholische Kathedralen aus. Andre öffentliche Gebäude sind: der oberste Gerichtshof Kanadas (Osgoode hall), das Stadthaus, Zollamt, die Börse, eine große Markthalle, ein Kristallpalast für landwirtschaftliche Ausstellungen, ein Krankenhaus und eine Irrenanstalt. Der Handel blüht ungemein, indem Torontos günstige Lage es zum Haupthafen der westlichen Distrikte Kanadas gemacht hat (Wert der Einfuhr 1887: 21 Mill., der Ausfuhr 3,2 Mill. Doll.). Die Stadt hat Möbelfabriken, Gießereien, Brennereien, Brauereien, Korn- und Papiermühlen. Die Bevölkerung wuchs 1817–81 von 1200 auf 86,415 Seelen. T. ist Sitz eines deutschen Konsuls.