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MKL1888:Tusche

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Tusche“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 15 (1889), Seite 949
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Tusche. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 949. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Tusche (Version vom 27.03.2021)

[949] Tusche, Farben zum Kolorieren von Zeichnungen, stimmen in den bessern Sorten mit den Ackermannschen und Le France-Aquarellfarben überein, werden aber auch von sehr viel geringerer Qualität dargestellt. Die Farbkörper werden wenigstens für die bessern Sorten ebenso angerieben wie für die Aquarellfarben und zwar mit einem in Wasser nicht zu schwer löslichen Bindemittel (Leim, Gummi arabikum, Tragant, auch wohl etwas Zucker), dann zum steifen Teig eingetrocknet, geformt, gepreßt und völlig getrocknet. Für jede einzelne Farbe ist Quantität und Beschaffenheit des Bindemittels durch besondere Versuche zu ermitteln. Die chinesische T. (chinesische Tinte), eine schwarze Wasserfarbe, wird in China aus sehr sorgfältig bereitetem Ruß hergestellt, den man aus vorher möglichst entharztem Nadelholz gewinnt und mit 1/10 Ruß aus Sesamöl, auch mit etwas Kampferruß vermischt, mit tierischem Leim bindet und mit Moschus und Kampfer parfümiert. Die im Handel vorkommenden Täfelchen sind mit oft vergoldeten Handelszeichen versehen. Die T. soll um so besser sein, je tiefer sie in Wasser einsinkt; am meisten schätzt man solche, welche auf Papier mit zimtfarbenem Schimmer glänzt.