MKL1888:Ujfalvy

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ujfalvy“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Ujfalvy“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 15 (1889), Seite 979980
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Ujfalvy. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 15, Seite 979–980. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ujfalvy (Version vom 21.06.2022)

[979] Ujfalvy, Karl Eugen U. von Mezo Kovest, Sprachforscher und Reisender, geb. 16. Mai 1842 zu Wien als Sprößling einer alten ungarischen Adelsfamilie, besuchte die Militärakademie in Wiener-Neustadt, trat 1861 als Leutnant in ein österreichisches Kavallerieregiment, verließ aber 1864 die Armee und bezog die Universität in Bonn. 1866 siedelte er nach Paris über, wo er 1873 Professor an der orientalischen Akademie wurde. Im Auftrag der Regierung machte U. 1876–82 drei Forschungsreisen durch Zentralasien, deren Ergebnisse er in dem Werk „Expédition [980] scientifique française en Russie, en Sibérie et dans le Turkestan“ (Par. 1878–80, 6 Bde.) veröffentlichte. Von seinen übrigen, vornehmlich ethnologischen und linguistischen Arbeiten sind zu nennen: „La langue magyare, son origine, etc.“ (1871); „La Hongrie, son histoire, etc.“ (1872); „Les migrations des peuples et particulièrement celle des Touraniens“ (1873); „L’ethnographie de l’Asie“ (1874); „Mélanges altaïques“ (1874); „Étude comparée des langues ougro-finnoises“ (1875); „Grammaire finnoise“ (mit R. Hertzberg, 1876); „Éléments de grammaire magyare“ (1875); „L’art des cuivres en Cachemire“ (1883); er redigierte die „Revue de philologie et ethnographie“ (Par. 1874–77, 3 Bde.). Auch übersetzte er Petöfis Gedichte (1871) und mit Desbordes-Valmore eine Auswahl magyarischer Dichtungen (1872), das finnische Epos „Kalewala“ (1876) ins Französische. Deutsch schrieb er: „Alfred de Musset“ (Leipz. 1870) und „Aus dem westlichen Himalaja“ (das. 1884). – Seine Gattin Marie, geborne Bourdon, geb. 1845 zu Chartres, seine stete Begleiterin auf allen seinen Reisen, schrieb: „De Paris à Samarkand, le Ferghanah, etc.“ (1880); „Voyage d’une Parisienne dans l’Himaleya occidental“ (1887) u. a.