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MKL1888:Vaillant

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vaillant“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Vaillant“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 34
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Vaillant. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 34. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vaillant (Version vom 15.10.2021)

[34] Vaillant (spr. wajāng), 1) Wallerant, niederländ. Maler und Kupferstecher, geb. 1623 zu Lille, bildete sich bei Erasmus Quellinus in Antwerpen zum Porträtmaler aus, war als solcher in Frankfurt a. M., in Heidelberg, Berlin, wo er den Großen Kurfürsten und seine Gemahlin (jetzt im Schloß zu Berlin) malte, und in Paris thätig und ließ sich dann in Amsterdam nieder, wo er 1677 starb. Seine künstlerische Bedeutung liegt weniger in seinen Gemälden als in seinen Blättern in Schwarzkunst (ca. 200), deren Technik er durch Arbeiten nach Teniers, Terborch u. a. sowie nach eignen Entwürfen erheblich förderte. Vgl. Wessely, W. Vaillant (Leipz. 1881).

2) Jean Baptiste Philibert, franz. Marschall, geb. 6. Dez. 1790 zu Dijon, trat 1809 in das Geniekorps, begleitete 1812 als Adjutant den General Haxo auf dem russischen Feldzug, ward 1813 bei Kulm gefangen genommen, beteiligte sich während der Hundert Tage an der Befestigung von Paris und focht bei Ligny und Waterloo. Den Feldzug gegen Algier 1830 machte er als Bataillonschef mit, nahm hierauf als Oberstleutnant an den Expeditionen nach Belgien 1831 und 1832 teil, war 1837–38 Festungsdirektor in Algier und erhielt dann das Kommando über die polytechnische Schule, gab aber diese Stelle auf, um, seit 1845 mit dem Rang eines Generalleutnants, die oberste Leitung bei den Pariser Festungsbauten zu übernehmen. Im Mai 1849 erhielt er das Kommando der Genietruppen bei dem römischen Expeditionskorps und erwarb sich bei der Belagerung Roms die Marschallswürde. 1854 übernahm er das Portefeuille des Kriegs und 1860 das des kaiserlichen Hauses. Im Januar 1864 erhielt er die Würde eines Großkanzlers der Ehrenlegion. 1870 nach dem Sturz des Kaiserreichs aus Frankreich verbannt, kehrte er 1871 nach Paris zurück und starb daselbst 4. Juni 1872.