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MKL1888:Verlat

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Verlat“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Verlat“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 138
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Verlat. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 138. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Verlat (Version vom 05.08.2022)

[138] Verlat (spr. ferlatt), Charles, belg. Maler, geb. 1824 zu Antwerpen, Schüler der dortigen Akademie und de Keysers, bildete sich dann in Paris und begründete seinen Ruf durch das Bild Au loup (1861 auf der Antwerpener Ausstellung), einen Kampf zwischen Landleuten und einem Wolf. Neben dem Tierbild kultivierte er später auch die Geschichtsmalerei. Seine Hauptwerke auf diesem Gebiet sind: die Einnahme von Jerusalem durch Gottfried von Bouillon (im Museum zu Brüssel), die Hochzeit zu Kana, die durch edle Komposition ausgezeichnete Trauer um den Leichnam Christi und Maria mit den vier Evangelisten (Museum zu Antwerpen). Von seinen Tierbildern, welche teils dramatische, teils humoristische Szenen mit großer Naturwahrheit darstellen, sind hervorzuheben: Löwenjagd, Kampf um die Beute, böse Nachbarschaft, Schafherde mit Hirtenmädchen, Erwartung des Herrn, Affe sich vor dem Spiegel rasierend u. a. 1869 wurde V. als Professor an die Kunstschule zu Weimar berufen, legte aber schon nach wenigen Jahren sein Amt nieder und wurde Professor an der Akademie zu Antwerpen. Eine 1875 unternommene Orientreise gab ihm den Stoff zu Bildern aus dem Volksleben in Palästina. Seine Gemälde sind durch breite Pinselführung und kräftige Färbung ausgezeichnet.