MKL1888:Vignon

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vignon“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Vignon“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 202
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Claude Vignon (franz.)
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Vignon. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 202. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vignon (Version vom 18.10.2021)

[202] Vignon (spr. winjóng), Claude (mit dem wahren Namen Noëmi Cadio), franz. Schriftstellerin und Bildhauerin, geb. 12. Dez. 1832 zu Paris, sah sich, ungünstig verheiratet, schon früh auf Feder und Meißel, die sie gleich vortrefflich zu führen wußte, angewiesen und stellte bereits mit 20 Jahren im Salon aus. Zehn Jahre später war sie als Romanschreiberin geschätzt und als Künstlerin allgemein bewundert. In ersterer Eigenschaft gehörte sie zur Schule Balzacs und strebte nach realer und psychologischer Wahrheit. Wir nennen von ihren Romanen: „Minuit, récits de la vie réelle“ (1861); „Victoire Normand“ (1862); „Les complices“ (1863); „Un drame en province“ (1863); „Un naufrage parisien“ (1869); „Château Gaillard“ (1874); „Élisabeth Verdier“ (1875); „Les drames ignorés“ (1876); „Révoltée!“ (1879); „Le mariage d’un sous-préfet“ (1884) etc. Von ihren Bildwerken schmücken Basreliefs die Bibliothek des Louvre und die Fontäne St.-Michel in Paris, mehrere Kindergruppen den Square Montholon daselbst, eine Daphne das Museum von Marseille etc. Seit 1872 in zweiter Ehe mit dem Abgeordneten M. Rouvier verheiratet, starb sie 10. April 1888.