MKL1888:Vitriōle

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Vitriōle“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 235
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Vitriōle. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 235. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Vitri%C5%8Dle (Version vom 17.04.2023)

[235] Vitriōle, natürliche, isodimorphe Mineralgruppe aus der Ordnung der Sulfate, umfaßt rhombisch und monoklinisch kristallisierende Spezies, nach der allgemeinen Formel RSO4 + 7H2O, worin R ein zweiwertiges Metall, zusammengesetzt. Zu den rhombischen gehören: Bittersalz, Zinkvitriol, Nickelvitriol und Tauriscit, letzterer die rhombische Modifikation des Eisenvitriols, welcher, wie Kobaltvitriol, Pisanit (Kupfer und Eisen enthaltend), Kupromagnesit (Kupfer und Magnesium enthaltend) und vielleicht auch Uranvitriol, monoklin kristallisiert. Zu den Vitriolen im weitern Sinn rechnet man auch den nur 5 Moleküle Wasser enthaltenden Kupfervitriol und den wasserfreien Bleivitriol. Die V. sind sekundärer Entstehung, unmittelbar oder mittelbar entstanden durch Einwirkung der Atmosphärilien auf Schwefelmetalle. Ihre Hauptfundgrube ist daher der „alte Mann“ der Bergwerke, vor allen reich an ihnen ist der alte Bergbau am Rammelsberg bei Goslar. Wo Eisen-, Kupfer- oder Zinkvitriole sich in größerer Menge bilden, werden sie für technische Benutzung gewonnen; aus dem Kupferwasser und Zementwasser, welches Kupfervitriol gelöst enthält, wird das Kupfer mittels Eisens ausgefällt.