MKL1888:Volkhart

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Volkhart“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 262
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Volkhart. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 262. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Volkhart (Version vom 27.10.2022)

[262] Volkhart, 1) Georg Wilhelm, Maler, geb. 23. Juni 1815 zu Herdecke (Westfalen), machte seine Studien auf der Akademie in Düsseldorf von 1831 bis 1840 und gehörte dann noch einige Jahre der Meisterklasse an. Seinem Erstlingswerk (1834): Christus als guter Hirt, ließ er, der damaligen romantischen Strömung entsprechend, mehrere Bilder aus dem romantischen Sagenkreis und dem historischen Genre folgen, dann wieder mehrere aus dem Leben Maria Stuarts. 1846 und 1847 hielt er sich in Rom auf und wurde dort zu einer phantasievollen Darstellung des Todes von Belsazar angeregt, dem 1848 Mattathias, den heidnischen Altar zu Modin umstürzend, folgte. Nach seiner Rückkehr malte er den Besuch Karls IX. und der Katharina von Medicis bei dem verwundeten Coligny, das Frühstück des Herzogs Alba bei der Gräfin von Rudolstadt (1850) und die Bitte der Gräfin von Helfenstein um das Leben ihres Gemahls. Später widmete er sich besonders der Porträtmalerei. Er starb 14. März 1876 in Düsseldorf.

2) Max, Maler, Sohn des vorigen, geb. 17. Okt. 1848 zu Düsseldorf, erhielt seine künstlerische Ausbildung auf der dortigen Akademie, dann bei Ed. v. Gebhardt, unter dessen Leitung seine ersten Bilder (unter andern Verbandstube in Gravelotte) entstanden. Später ging er wiederholt auf längere Zeit nach Belgien und Holland, wo er teils Bilder, teils Studien nach der Natur malte. In Rotterdam führte er auch 1881 ein großes Panorama aus, den Sieg des Prinzen von Oranien über die Spanier in der Land- und Seeschlacht bei Nieuport darstellend. Seine zahlreichen Gemälde, die in kleinerm Umfang meist einfache Szenen im Kostüm der letzten drei Jahrhunderte behandeln, zeichnen sich durch gewandte Pinselführung und glänzende Behandlung des Stofflichen im Anschluß an die alten Niederländer aus. Sorgfältige Beachtung des Zeitcharakters erhöht ihren Reiz. Hervorzuheben sind: Audienz, ein Rauchkollegium, viel Lärm um nichts, das neue Buch, der Parlamentär, ein Duett, der abgewiesene Freier.