MKL1888:Walcker

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Walcker“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 341
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Walcker. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 341. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Walcker (Version vom 14.09.2022)

[341] Walcker, Eberhard Friedrich, berühmter Orgelbauer, geb. 3. Juli 1794 zu Kannstatt, war Schüler seines Vaters, der selbst ein geschickter Orgelbauer daselbst war, etablierte sich 1820 in Ludwigsburg und zeichnete sich bald durch allerlei Verbesserungen und zum Teil hochwichtige Erfindungen so aus, daß sein Etablissement Weltruf bekam. Besonders war es die Erfindung der Kegellade, welche außerordentliches Aufsehen machte (1842) und eine förmliche Umwälzung in der Konstruktion der Windladen (s. d.) herbeigeführt hat, da mehr und mehr Orgelbauer sich W. anschließen und keine Schleifladen mehr bauen. Er starb 4. Okt. 1872 in Ludwigsburg. Fünf Söhne Walckers: Heinrich (geb. 1828), Friedrich (geb. 1829), Karl (geb. 1845), Paul (geb. 1846) und Eberhard (geb. 1850), haben sich der Orgelbaukunst gewidmet und sind sämtlich in dem einen Etablissement thätig. Von den etwa 400 bis jetzt aus der berühmten Werkstatt hervorgegangenen Orgeln sind die im Ulmer Münster mit 100 klingenden Stimmen (1856), in der Musikhalle zu Boston mit 86 St. (1863), in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. (1833) u. der Stiftskirche zu Stuttgart (1839) mit je 74 St. die bedeutendsten.