MKL1888:Welwitschĭa mirabĭlis

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Welwitschĭa mirabĭlis“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Welwitschĭa mirabĭlis“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 528
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Welwitschie
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Welwitschĭa mirabĭlis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 528. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Welwitsch%C4%ADa_mirab%C4%ADlis (Version vom 17.04.2023)

[528] Welwitschĭa mirabĭlis Hook. fil. (Tumbo), eins der sonderbarsten phanerogamischen Gewächse, aus der Familie der Gnetaceen, besitzt einen weichholzigen, dicken, kegel- oder kreiselförmigen, von zwei Seiten zusammengedrückten, quer gefurchten, etwa 60 cm hohen Stamm von etwa 150 cm Umfang, der sich gegen die spindelförmige Wurzel plötzlich absetzt und auf dem Scheitel tief muldenförmig eingesenkt ist. Die Pflanze besitzt nur zwei 2 m lange, auf dem Boden liegende Blätter und zwar die perennierenden Keimblätter, welche gegenständig, sehr dicklederig, lineal zungenförmig, stumpf, ganzrandig sind, aber bald der Länge nach bis zur Basis in schmale, bandförmige Streifen zerreißen. Die männlichen Blüten stehen in zapfenförmigen, scharlachroten, stumpf vierkantigen, mit vierreihig dachziegeligen, breiten Brakteen besetzten Ähren, die zusammen einen dekussiert rispigen Blütenstand bilden. Die ähnlichen weiblichen Blütenstände sind sehr viel größer. Die tannenzapfenähnliche Frucht ist vierkantig und enthält hinter jeder Schuppe einen breit geflügelten Samen. Die Pflanze wurde 1860 von Welwitsch in Loanda entdeckt und wächst in den Sandwüsten der südlichen afrikanischen Westküste zwischen Mossamedes und Kap Negro und im Damaraland an der Walfischbai.