MKL1888:Wisby

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wisby“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 691
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Wisby. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 691. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wisby (Version vom 21.10.2021)

[691] Wisby, Hauptort der schwed. Insel Gotland, an der Westküste, erinnert durch seine gut erhaltene Stadtmauer mit mächtigen Türmen und die Ruinen von zehn Kirchen an seine große Vergangenheit. Erhalten ist nur die St. Marien- oder Domkirche (1225 vollendet). Kaum die Hälfte des Raums, auf dem die einst 20,000 Einw. zählende Hansestadt stand, wird von der (1885) 6666 Seelen zählenden Bevölkerung bewohnt, deren vornehmste Beschäftigung Handel und Schiffahrt bilden. Die Hafenanlagen befinden sich im SW. der Stadt, darunter ist der „äußere Hafen“ durch einen Wellenbrecher künstlich hergestellt. Mit Stockholm und Kalmar besteht regelmäßige Dampferverbindung. W. ist Sitz eines deutschen Konsuls. Die Stadt verdankte ihr Emporkommen der Lage inmitten des südlichen Teils der Ostsee auf dem Handelsweg zwischen Nowgorod und dem Westen. Schon im 12. Jahrh. entstanden daselbst Vereine dort ansässiger Kaufleute aus Westfalen, Niedersachsen und Preußen; später, als Mitglied der Hansa, entfaltete sich W. zu mächtiger Blüte und war nur Schweden gegenüber, dem die Insel gehörte, zu einem Zins verpflichtet, bis Waldemar IV. von Dänemark 1361 W. überfiel und zerstörte. Vgl. Braun, Wisbyfahrt (Leipz. 1882); „Hansische Wisbyfahrt“ (Hamb. 1883).