Zum Inhalt springen

MKL1888:Wisin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Wisin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Wisin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 694
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Wisin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 694. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Wisin (Version vom 08.01.2023)

[694] Wisin, Denis Iwanowitsch, russ. Dichter, geb. 3. April (a. St.) 1745 zu Moskau, Sproß eines deutschen Rittergeschlechts, von Wiesen, das zum Orden der Schwertbrüder gehörte, studierte seit 1759 in Moskau, diente vorübergehend in der Garde, erhielt 1763 eine Stelle im Kabinettsministerium und wurde 1769, nachdem er sich inzwischen als Lustspieldichter einen Namen gemacht, Sekretär des Ministers des Auswärtigen. Seiner Gesundheit wegen besuchte er seit 1777 wiederholt das Ausland und starb am Schlag 1792 in Petersburg. Wisins Hauptwerke sind zwei Lustspiele, die ihm den Namen des russischen Molière verschafft haben: „Der Brigadier“ (1766), worin die Sittenroheit und Unbildung der Russen gegeißelt wird, und „Der Landjunker“ („Nedorossl“, wörtlich „Der Minderjährige“, 1782), eine Satire auf die Erziehung der russischen Landedelleute. Außerdem sind seine „Ausländischen Briefe“, seine „Fragen an den Verfasser des Geschehenen und Erdachten“ (d. h. an Katharina II.) und seine „Allgemeine Hofgrammatik“, in satirischer Form eine Sammlung praktischer Regeln für Hofleute, zu erwähnen.