MKL1888:Xylōle

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Xylōle“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Xylōle“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 799
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Xylole
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Xylōle. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 799. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Xyl%C5%8Dle (Version vom 19.01.2023)

[799] Xylōle (Dimethylbenzole) C8H10, drei Kohlenwasserstoffe, welche sich in dem bei 136–139° siedenden Teil des leichten Steinkohlenteeröls finden und auch beim Einleiten von Chlormethyl in Toluol bei Gegenwart von Aluminiumchlorid entstehen. Das Orthoxylol siedet bei 140–141° und gibt mit verdünnter Salpetersäure Orthotoluylsäure; Metaxylol, welches im Teeröl vorherrscht, siedet bei 137°, wird von verdünnter Salpetersäure nicht angegriffen; Paraxylol bildet farblose Kristalle, schmilzt bei 15°, siedet bei 136–137°, gibt mit verdünnter Salpetersäure Paratoluylsäure. Diese drei X. geben mit konzentrierter Salpetersäure Nitroxylole C8H9NO2, und aus letztern erhält man durch Reduktion basische Xylidine C8H9NH2, aus welchen man rote Azofarbstoffe (s. d.), Xylidinponceau und Xylidinscharlach als gute Surrogate der Kochenille erhält.