MKL1888:Ygdrasill

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ygdrasill“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Ygdrasill“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 802
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Yggdrasil
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Ygdrasill. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 802. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ygdrasill (Version vom 26.10.2021)

[802] Ygdrasill, in der nord. Mythologie die riesenhafte Esche (Weltesche), unter deren Bild man sich das ganze Weltgebäude vorstellte. Drei Wurzeln halten den Baum aufrecht, deren eine zu den Menschen, die andre zu den Hrimthursen (Riesen) reicht, die dritte aber über Niflheim (Unterwelt) steht, während ihre Zweige sich über die ganze Welt breiten und über den Himmel wölben. Unter ihr halten die Götter Gericht, dort weilen die Nornen (s. d.). Die Vorstellung dieser und ähnlicher Himmelsbäume hängt mit dem in der Urzeit weitverbreiteten Baumkultus (s. d. und Hain) zusammen. Vgl. Schwartz, Indogermanischer Volksglaube (Berl. 1885).