MKL1888:Zainer

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zainer“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 826
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Zainer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 826. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zainer (Version vom 11.04.2021)

[826] Zainer (Zayner, Tzainer, Czeiner), Günther und Johann, zwei Buchdrucker des 15. Jahrh., wahrscheinlich Brüder, aus Reutlingen, von denen anzunehmen ist, daß sie in der Fust-Schöfferschen Offizin in Mainz ihre Ausbildung erhielten. Der erstere, Günther, seit 1468 in Augsburg ansässig, wo er 1469 sein vorzügliches Werk „Joannis de Balbis de Janua summa quae vocatur Catholicon“ druckte, führte in Deutschland die römische Type (Antiqua) ein und zwar zuerst in der „Etymologia“ des Isidorus von Sevilla, genannt Hispalensis (1472). Günther Z. starb 1478. Johann Z., seit 1473 in Ulm ansässig, lieferte in seinem „Boccaccio de claris mulieribus“ (1473) das frühste typographische Prachtwerk insofern, als er das Titelblatt mit Zierleisten umrahmte und die Initialen bei den Kapitelanfängen gleich eindruckte, anstatt deren nachträgliche Einfügung der Hand der Rubrikatoren zu überlassen. Neben andern bedeutenden Werken druckte er 1473 die „Tütsche Cronica von Anfang der welt uff Keiser Friedrich“, die älteste deutsche Chronik. Er starb um 1525. Vgl. Zapf, Älteste Buchdruckergeschichte Schwabens (Ulm 1791); Haßler, Buchdruckergeschichte Ulms (das. 1840).