MKL1888:Zea-Bermudez

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zea-Bermudez“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Zea-Bermudez“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 837
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia:
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Zea-Bermudez. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 837. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zea-Bermudez (Version vom 17.01.2023)

[837] Zea-Bermudez, Don Franzisco, span. Staatsmann, geb. 1772 zu Malaga, trieb anfangs Handelsgeschäfte, kam aber früh als Sekretär mit dem spanischen Generalkonsul nach Petersburg und trat nach seiner Rückkehr 1809 in die Dienste der Cortes, die ihn als Gesandten an den russischen Hof schickten. 1820 ging er als spanischer Gesandter nach Konstantinopel und 1823 nach London. Im Juli 1824 trat er als Präsident an die Spitze des spanischen Kabinetts, um durch eine gemäßigt absolutistische Politik das Land zu beruhigen, hatte aber mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, welche ihm die apostolische Partei und die Karlisten in den Weg legten. Die Strenge, mit der er gegen die Anhänger des Absolutismus verfuhr, namentlich die Hinrichtung des Karlistenchefs Bessières und seiner Mitschuldigen im August 1825, erregten bei der Kamarilla eine solche Erbitterung gegen ihn, daß ihn der König 25. Okt. 1825 entlassen mußte. Anfang 1826 ging Z. darauf als Gesandter nach Dresden und 1828 nach London, von wo er 1833 nach Spanien zurückkehrte. Hier leitete er während der Krankheit Ferdinands VII. und einige Zeit nach dessen Tode die Geschäfte, mußte aber im Januar 1834 den Konstitutionellen weichen. Seitdem lebte er meist in Paris, blieb aber vertrauter Ratgeber der Königin Christine. Am 15. Aug. 1845 zum Senator ernannt, starb er 5. Juli 1850 in Paris.