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MKL1888:Zellgewebe

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zellgewebe“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Zellgewebe“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 863864
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Zellgewebe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 863–864. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zellgewebe (Version vom 11.04.2024)

[863] Zellgewebe (Zellengewebe), die aus Zellen zusammengesetzten Gewebe der Pflanzen und Tiere. Nach ihrer verschiedenen physiologischen Rolle werden in der neuern Pflanzenanatomie die Zell- und Gewebeverbände als Schutzgewebe (Haut, Kork, Borke), mechanisches Gewebe (Bastzellen, Kollenchym und Libriform), Assimilationsgewebe (alle chlorophyllführenden Zellen), Leitungsgewebe (die Elemente der Gefäßbündel mit Ausnahme der mechanischen [864] Zellen, die Milchröhren und das nicht assimilierende Parenchym), Durchlüftungsgewebe (die innern Luftkanäle nebst den Spaltöffnungen und Lenticellen), Absorptionsgewebe (die Oberhaut der Boden- und Luftwurzeln nebst Wurzelhaaren, die Saugorgane der Keim- und Schmarotzerpflanzen), Speichergewebe (die wasserführenden Zellen der Wüstenpflanzen, die Stärkemehl und andre Reservestoffe führenden Gewebe in Samen, Zwiebeln, Knollen und Rhizomen) und endlich als Absonderungs- oder Drüsengewebe (die Hautdrüsen, Nektarien, Verdauungsdrüsen der insektenfressenden Pflanzen sowie die Öl-, Schleim-, Harz- und Kristallschläuche) unterschieden. (S. die Artikel: Epidermis, Kork, Bast, Kollenchym, Holz, Gefäßbündel, Milchröhren, Intercellulargänge, Lenticellen, Haustorien, Nektarien, Drüsen, Harzschläuche, Kristallschläuche.) Vgl. Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie (Leipz. 1884). Z. auch s. v. w. Bindegewebe, das Gewebe der Bindesubstanz; s. Gewebe, S. 280.