MKL1888:Ziegenhaar

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ziegenhaar“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 16 (1890), Seite 896
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Ziegenhaar. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 896. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ziegenhaar (Version vom 15.09.2022)

[896] Ziegenhaar, das Haar der gemeinen Ziege, der Kaschmir- und Angoraziege, die Vigognewolle und das Pakohaar. Die Kaschmirwolle, das feine, wollige Flaumhaar der Kaschmirziege, ist weiß, grau oder bräunlich, wird den Tieren ausgerupft und nach sorgfältigem Sortieren und Waschen mit Reisstärke auf Shawls verarbeitet. Das weiße Haar wird gefärbt, das farbige naturell verarbeitet. Nur in ihrer Heimat produziert die Kaschmirziege dies feine Haar (etwa 2 kg im Jahr); wird die Ziege in andre Gegenden verpflanzt, so artet es leicht aus. Der Hauptmarkt ist Kilghet. Nach Europa kommt es fast nie anders als verarbeitet. Das persische Z. von der gemeinen levantischen Ziege ist rötlichweiß. Sehr nahe steht demselben die graue oder braune Wickelwolle von unbekannter Abstammung, vielleicht aber nur eine geringere Sorte des persischen Ziegenhaars. Über die Angoraziege, welche das Kämelhaar (Mohair) liefert, s. Ziege, S. 895; über Vigognewolle und Pakohaar s. Lama. Das Haar unsrer Hausziege dient zu Pinseln, Bürsten, Hüten, wird auch versponnen und das Garn zu gröbern Teppichen (Tirol) verarbeitet.