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MKL1888:Zionīten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Zionīten“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Zionīten“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 16 (1890), Seite 930
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Zionīten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 16, Seite 930. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Zion%C4%ABten (Version vom 21.04.2023)

[930] Zionīten, Name einer von dem Elberfelder Bandfabrikanten Elias Eller, geb. 1690 zu Ronsdorf, in Gemeinschaft mit dem reformierten Prediger Daniel Schleiermacher, dem Großvater des berühmten Theologen, und Anna v. Buchel gegründeten Sekte. Letztere, die Tochter eines Bäckers und spätere Gattin Ellers, hatte Offenbarungen, welche sie als Zionsmutter, Eller als Zionsvater proklamierten. 1741 gründeten die beiden zu Ronsdorf eine eigne Gemeinde (daher auch Ronsdorfer Sekte genannt), die an dem Prediger Schleiermacher ihren Seelsorger erhielt; dieser zog sich aber, als Eller sich immer mehr seiner Sinnlichkeit überließ, von der Sekte zurück, worauf er aus der Gemeinde gestoßen wurde. Nach dem Tod Ellers (1750), der allen Anklagen mit Bestechung rechtzeitig zu begegnen gewußt hatte, setzte sein Stiefsohn Bolckhaus die Thätigkeit als Zionsvater noch bis 1765 fort, in welchem Jahr die Gemeinde aufgelöst wurde. Vgl. Krug, Geschichte der Schwärmerei im Großherzogtum Berg (Elberf. 1851).