Manche freilich

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Textdaten
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Autor: Hugo von Hofmannsthal
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Titel: Manche freilich...
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aus: Gedichte, S. 29
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Entstehungsdatum: 1896
Erscheinungsdatum: 1922
Verlag: Insel Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Blätter für die Kunst (Berlin), Dritte Folge, 2. Band, März 1896
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MANCHE FREILICH...


Manche freilich müssen drunten sterben,
Wo die schweren Ruder der Schiffe streifen,
Andre wohnen bei dem Steuer droben,
Kennen Vogelflug und die Länder der Sterne.

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Manche liegen immer mit schweren Gliedern

Bei den Wurzeln des verworrenen Lebens,
Andern sind die Stühle gerichtet
Bei den Sibyllen, den Königinnen,
Und da sitzen sie wie zu Hause,

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Leichten Hauptes und leichter Hände.


Doch ein Schatten fällt von jenen Leben
In die anderen Leben hinüber,
Und die leichten sind an die schweren
Wie an Luft und Erde gebunden:

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Ganz vergessener Völker Müdigkeiten

Kann ich nicht abtun von meinen Lidern,
Noch weghalten von der erschrockenen Seele
Stummes Niederfallen ferner Sterne.

Viele Geschicke weben neben dem meinen,

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Durcheinander spielt sie alle das Dasein,

Und mein Teil ist mehr als dieses Lebens
Schlanke Flamme oder schmale Leier.