Med. Topographie Gmuend:032
Franz Joseph Werfer Versuch einer medizinischen Topographie der Stadt Gmünd | |
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[60] und die Mühlen aus Mangel des nöthigen Wassers stille stunden; noch im Oktobr. und Anfang des Novemb. war es so lieblich und warm, daß die Erde von neuem frische Kräuter und Blüthen zu treiben began. So war auch in den Sommer 1630 und 1705 eine solche anhaltende Hitze und Dürre, daß der Marktbach sieben Wochen lang vertrocknet war. Im Juny fängt die Hitze gewöhnlich an beträchtlich zu werden, der heitern und schönen Tage sind viele, und nicht selten auch sind schwüle mit starken Gewittern, welche gewöhnlich starke Regen und oft Schlossen mit sich führen, und gerne kühle und frostige Tage zurücklassen. Es hat dieser Monat 15 heitre, 10 trübe und wolkichte und 6 Regentage, 5–6 Gewitter. Der mittlere Barometerstand ist 27’’, 9’’’, 5; der höchste Thermometerstand + 23°, und der tiefste + 11°. Mit dem Juli steigt die Hitze gewöhnlich immer mehr, die Tage sind meistens schwül, und bringen gegen Abend gerne schwere Gewitter, die durch den sie begleitenden Regen die Luft wieder erfrischen, doch hört man selten, daß sie beträchtlichen Schaden in den Feldungen unsrer Gegend verursachen. Heitre Tage hat dieser Monat 15, trübe und wolkichte 9, mit Regen 7, und 6–7 Gewitter, und mehrere noch ziehen seitwärts an den Bergen vorüber, ohne bey uns auszubrechen. Der mittlere Barometerstand ist 27’’. 9’’’, 3; der höchste Thermometerstand + 25°, und der tiefste + 14°. Im August hält die Hitze meistens bis in die letzte Tage an, und nur die öftern starke Gewitterregen machen die schwüle Luft von Zeit zu Zeit wieder erfrischend und erquickend für Menschen und Thier, [61] aber verursachen auch öfter kühle Tage und Nächte; die Gewitter entstehen jetzt gerne gegen die Nacht, und dauern oft zwey bis drey Stunden an. Es kommen auf diesen Monat 14 heitre, und meistens sehr trockne Tage, 11 trübe und wolkichte, und 6 mit Regen, Gewitter 5–6. Der mittlere Barometerstand ist 27’’. 10’’’, 0; der höchste Thermometerstand + 26°, und der tiefste + 15°. Die letzte Sommertage und das erste Viertel des Herbsts bringen uns gewöhnlich noch die angenehmste Jahrszeit. Gemäßigt warme Tage folgen auf die vorhergegangene Hitze und Tröckne, der Himmel ist meistens heiter, die Abende und Nächte, die bisher schwül und warm waren, fangen bereits an schwül und frisch zu werden; gegen die Mitte oft früher schon im Herbst steigen häufige und starke Nebel auf, und später hin kommende Nachtfröste, kalte Regen und frühzeitige Schneeflocken künden endlich das Ende desselben und den herannahenden Winter an. Der Septembr. hat gewöhnlich Anfangs noch etwas heiße, dann gemäßigt warme, meistens heitre und angenehme Tage, nur zu Ende und um die Nachtgleiche kommen einige stürmische, unangenehme frostige Tage. Er hat 16 heitre, 8 trübe und 7 Tage mit Regen, 2–3 Gewitter. Der mittlere Barometerstand ist 27’’. 7’’, 6; der höchste Thermometerstand + 21°, der tiefste + 10. Der October hat abwechselnd heitre und warme, trübe, regnerische und zu Ende frostige, kalte Tage; auf den benachbarten hohen Bergen und dem Albuch fällt gewöhnlich schon Schnee, und macht die von da in das Thal herein wehende Winde kälter und schneidender; häufig und stark sind die Nachtfröste. Heitre |