Med. Topographie Gmuend:150

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Franz Joseph Werfer
Versuch einer medizinischen Topographie der Stadt Gmünd
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5. Versteinerungen von Conchylien kommen sehr viele und verschiedenartige vor, am meisten folgende:

Tubuliten.
Cockliten.
Belemniten.
Trochliten.
Cuculiten.
Ostraciten.
Pektiniten.

Alle diese finden sich theils einzeln, theils in Menge und ganze Steinmassen bildend vorzüglich in Kalksteinen, welche einen sehr großen Theil des kleinen und in allen Tiefen verbreiteten Gesteins, besonders in der nordöstlich von der Stadt gelegenen Gegend ausmachen. In den Thonlagen sind die Versteinerungen seltner vorkommend, dagegen aber am besten erhalten, und weniger verwittert.

Ammoniten giebt es in Menge, von der Größe eines Pfennigs bis zu der eines Pflugrads, und kommen am häufigsten in den benachbarten Bergen, besonders auf dem Stuifenberg, Rechberg, auch Hohenstaufen vor.

Meersterne, besonders Asterien, sind hie und da zerstreut, und am gewöhnlichsten in kiesigten Thonerden vorfindlich. Häufiger sind die Stacheln von Seeigeln, besonders die Rhyncolithen, so wie auch die Echiniten, deren Kerne gewöhnlich aus Hornstein bestehen.

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Kräuterabdrücke (Phytotypolithi.)

Solche kommen häufig im Schiefer, besonders im Schieferthon, im verhärteten Letten und zusammengesetzten Sandstein vor, und bestehen meistens aus Farnkraut, Haidekraut u. a., gar selten aber sieht man noch einige Ueberbleibsel des Originals.

Versteinertes Holz (Lithoxylon) trifft man nicht wenig und oft in ziemlich großen und schönen Stücken besonders an der Lein bey Täferoth an, und ist gewöhnlich kalk- und feuersteinartig.

Versteinerte Wurzeln und Zweige finden sich zwar auch mehr oder weniger vor, scheinen aber mehr Topfsteinichte Ueberzüge über Baumwurzeln, die längst darunter verfault sind, zu seyn, und unter die Ostrocolla zu gehören, so wie man auch in den Kalksteinschichten Spuren von Coraliten und Fungiten findet.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. 263 Vorlage