Mein privates Testament
DER SEKRETÄR DES FÜHRERS
REICHSLEITER MARTIN BORMANN
FÜHRERHAUPTQUARTIER 29.4.45
ANSCHRIFT FÜR POSTSENDUNGEN
Lieber Großadmiral!
Da wegen des Ausbleibens aller Divisionen unsere Lage hoffnungslos erscheint, diktierte der Führer in der vergangenen Nacht das anh. politische Testament.
Heil Hitler!
Ihr
(Gez.) Martin Bormann
[Siegel]
[ADOLF HITLER]
Da ich in den Jahren des Kampfes glaubte, es nicht verantworten zu können, eine Ehe zu gründen, habe ich mich nunmehr vor Be- endigung dieser irdischen Laufbahn entschlos- sen, jenes Mädchen zur Frau zu nehmen, das nach langen Jahren treuer Freundschaft aus freiem Willen in die schon fast belagerte Stadt hereinkam, um ihr Schicksal mit dem meinen zu teilen. Sie geht auf ihren Wunsch als meine Gattin mit mir in den Tod. Er wird uns das er- setzen, was meine Arbeit im Dienst meines Volkes uns beiden raubte.
Was ich besitze,gehört - soweit es überhaupt von Wert ist - der Partei. Sollte diese nicht mehr existieren, dem Staat, sollte
auch der Staat vernichtet werden, ist eine weitere Entscheidung von mir nicht mehr notwendig.
Ich habe meine Gemälde in den von mir im Laufe der Jahre angekauften Sammlungen niemals für private Zwecke, sondern stets nur für den Ausbau einer Galerie in meiner Heimatstadt Linz a.d.Donau gesammelt.
Dass dieses Vermächtnis vollzogen wird, wäre mein herzlichster Wunsch
Zum Testamentsvollstrecker ernenne ich meinen treuesten Parteigenossen
Er ist berechtigt, alle Entscheidungen endgültig und rechtsgültig zu treffen. Es ist ihm gestattet, alles das, was persönlichen Erinnerungswert besitzt, oder zur Erhaltung eines kleinen bürgerlichen Lebens notwendig ist, meinen Geschwistern abzutrennen, ebenso vor allem der Mutter meiner Frau und meinen, ihm genau bekannten treuen Mitarbeitern und Mit.
arbeiterinnen, an der Spitze meinen alten Sekre- tären, Sekretärinnen, Frau Winter, usw., die mich jahrelang durch ihre Arbeit unterstützten.
Ich selbst und meine Gattin wählen, um der Schande des Absetzens oder der Kapitulation zu entgehen, den Tod. Es ist unser Wille, sofort an der Stelle verbrannt zu werden, an der ich den grössten Teil meiner täglichen Arbeit im Laufe eines zwölfjährigen Dienstes an meinem Volke geleistet habe.
Gegeben zu Berlin, den 29. April 1945, 4.00 Uhr
als Zeugen:
(Gez.) Martin Bormann
(Gez.) Dr. Joseph Goebbels
als Zeugen:
(Gez.) Nicolaus von Below.