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Pomologische Monatshefte:1. Band:8. Heft:Das Gerben der Obst- und Kartoffelsäcke

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Pomologische Monatshefte
Band 1, Heft 8, Seite 391–392
(unbekannter Autor)
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Der Obstbau im Walde
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Personalnotiz

[391]

Das Gerben der Obst- und Kartoffelsäcke, Stricke und anderer grober Leinen- und Hanf-Gegenstände, welche stark gebraucht werden,

läßt sich leicht ausführen, wenn man in einem kupfernen oder irdenen Wasckkessel Wasser zum Sieden bringt und dann gute Eichenlohe hinzuschüttet in dem Verhältniß von 2 Pfund zu 20 Quart Wasser. Man rührt nun um und läßt die Lohe ½ Stunde kochen. Während dieser Zeit legt man die zu gerbenden Säcke oder Seile u. dergl. Leinen in einen Waschzuber, breitet über diesen ein Tuch und schüttet dann die kochende Lohbrühe sammt der darin schwimmenden Lohe auf dieses Tuch. Die Brühe läuft durch, die Lohe bleibt oben auf liegen und wird weggeworfen. Hierauf taucht man die zu gerbenden Säcke in die Lohbrühe unter, schüttet wenn von derselben die erstern nicht ganz bedeckt werden sollten, noch etwas Wasser hinzu und läßt sie 48 Stunden darin liegen. Nach dieser Zeit windet und wäscht man sie in reinem Wasser ab und trocknet sie. Sie haben nun eine schwach-lederartige Farbe angenommen, halten Wind und Wetter aus [392] und werden auch in dumpfigen Magazinen und Kammern nicht mehr mürbe.

Auf 8 Ellen Leinwand oder dem entsprechend Seile kommen 2 Pfund Lohe beim Gerben. Bei dem Verfahren hat man außerdem noch zwei Dinge zu beachten: 1.) es muß die Leinwand entschlichtet seyn; 2.) es muß alles was Eisen ist dabei entfernt bleiben, weil sonst Tintenbrühe entsteht.

(Fortschr. der Chemie von Dr. Strumpe. Berl. 53. pag. 130.)