Rückkehr von der Weinlese in Süditalien

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Woldem. Kaden
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Rückkehr von der Weinlese in Süditalien
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 22, S. 688–689, 708
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[688–689]
Datei:Die Gartenlaube (1898) b 0688.jpg

Rückkehr von der Weinlese.
Nach dem Gemälde von A. Corelli.

[708] Rückkehr von der Weinlese in Süditalien. (Zu dem Bilde S. 688 und 689.) Für den Besitzer der kleinen Weinberge im Süden Italiens ist die Weinlese ein Freudenfest. Die Mädchen aus der Nachbarschaft werden geladen, die schönsten und sangeslustigsten erhalten vom Sohne des Hauses eine besondere Einladung, und die Burschen sind rasch zur Stelle. Im Morgengrauen schon ist alles beisammen. In der Nähe der Kelter sitzen sie am Boden nieder, und bis die Sonne die taufeuchten Trauben trocknet, frühstücken sie, und das muntere Wort fliegt hin und wieder. Dann beginnt die Arbeit. Die Burschen auf der Leiter schneiden die „Zöpfe“, die Ranken, aus, die Mädchen lösen die Trauben und sammeln die abfallenden Beeren, andere tragen die Körbe zur Kelter. Lustig leuchtet das grelle Rot und Blau der Tücher und Röcke durch das Grün, Schüsse knallen, aber das Schönste sind die schallend gesungenen, lang aushallenden Canzoni. Der Jubel wächst. Von den Weinbergen da drüben antworten singend andere Scharen. – Mit dem Abend muß die Arbeit beendet sein. Jedes Mädchen bekommt ein kleines Silberstück und ein Körbchen voll Trauben, die in den Kammern für den Wintergebrauch aufgehängt werden. Fröhlich und festlich wie sie ausgezogen, noch immer singend und schwatzend, ziehen sie, im Geleite der Burschen, in die Dörfer zurück. Und manche trägt unter den bacchischen Früchten im Korbe Amors liebliche Rose mit heim. Woldem. Kaden.