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RE:Χοῦς

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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choeus, Krug, Kanne, Mass
Band III,2 (1899) S. 25262527
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Χοῦς oder χοεύς, Krug, Kanne, ein Gefäss [2527] zum Tragen oder Ausschenken von Flüssigkeiten, besonders von Wein, auch als Trinkgefäss dienend. Aristoph. Ach. 1086; Ritter 95; Friede 537. Poll. X 73. Hesych. s. χόα. Hermann-Blümner Griech. Privataltert.³ 166, 1. Als Mass galt in Griechenland und unter den Ptolemaeern in Ägypten der χ. = 1/12 μετρητής und hatte seinerseits 12 κοτύλαι unter sich. Hultsch Index zu Metrol. script. unter χοῦς 2. 3; Metrologie² 101. 624f. Nissen Iw. Müllers Handb. der klass. Altertumswiss. Ι² 867f. 874. Die attischen Hohlmasse waren nach dem euboischen, d. i. solonischen Talente, die aeginaeisch-pheidonischen und die anderthalbfach so grossen lakonischen Hohlmasse nach aeginaeischem Gewichte bestimmt. Das aeginaeische Talent ist anzusetzen = 400 altägyptischen woten oder ten zu 90,96 gr. = 4000 Kite zu 9,096 gr., die euboische Mine war = 1/100 eines phoinikischen Talentes von 4800 Kite, mithin das euboische Talent = 2880 Kite; also verhielt sich das aeginaeische Talent zum euboischen wie 25:18. Hieraus und aus dem Vergleiche mit dem ägyptischen Hohlmasse (s. Artabe Bd. II S. 1301, 29ff.) ergeben sich für den aeginaeischen Metretes mindestens 36,45 Liter, für den lakonischen Metretes 54,67 l, für den attischen 39,36 l. Mithin ist der lakonische Chus, nach welchem die Beiträge jedes Spartiaten zu den gemeinschaftlichen Mahlzeiten bemessen wurden (Plut. Lykurg. 12) und der nach Dikaiarchos (bei Athen. IV 141 C vgl. mit Plut. a. a. O.) zwischen 13/8 und 1½ attischen Choen betrug, anzusetzen auf 1½ aeginaeischen Chus = 4,56 l. Ferner kommen auf den aeginaeischen Chus = 3,04 l und auf den attischen (der nach Aristot. Ἀθην. πολ. 10 grösser war als der aeginaeisch-pheidonische) 3,28 l. Gleichen Betrag mit dem attischen Chus hatten der ptolemaeische Chus in Ägypten und der römische Congius. Als ländliches Mass erscheint später in der römischen Provinz Ägypten ein Chus im Betrage von 1/8 des attisch-ptolemaeischen Metretes = 4,92 l (Hultsch Metrologie² 628; Jahrb. f. Philol. 1895, 87). In der Provinz Achaia ist, wie ein in Gytheion aufgefundenes Monument bezeugt, ein Chus üblich gewesen, der 1/3 eines provincialen Metretes hielt, zu welchem ein Medimnos von 4 solchen Choen = 7 römischen Modien gehörte. Dieser Chus hielt also 15,32 l, d. i. die Hälfte des babylonischen Maris (Metrologie 537ff.; Jahrb. a. a. O. 85f.).