Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Rodersdorf obern Theils

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Titel: Rodersdorf obern Theils
Untertitel:
aus: Voigtländischer Kreis, in: Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Band 5, Seite 209
Herausgeber: Gustav Adolf Poenicke
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: o. J. [1859]
Verlag: Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: SLUB DresdenCommons
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Rodersdorf obern Theils.


Wandern wir von Strassberg weiter hinauf, die Elster links lassend, zwischen den Feldern von Krössen und Kloschwitz dahin, so gelangen wir zu dem 13/4 Stunde entfernt gelegenen Orte Rodersdorf obern Theils, zunächst dem Goldbache, an der Chaussee, welche Plauen mit der Oelsnitz-Schleizer Chaussee vereinbart.

Die nur mässig fruchtbare Flur hat die mittlere Seehöhe von 1443 Fuss.

Die Gegend ist mehr hügelig, als bergig, und selbst der in Nordosten anstossende Luftberg nicht ausgezeichnet zu nennen.

Der Ort liegt grösstentheils in einer Seitenschlucht des Bachgrundes. Die früheren bedeutenden Porstischen Spinnereigebäude gehören zu Rodersdorf obern Theils.

Das Rittergut war früher amtssässig, während das untere Schriftsässigkeit besass.

Beide Orte gaben 1855 ihre Gerichtsbarkeit an den Staat ab und so wurden sie dem Gerichtsamte Plauen einverleibt.

Rodersdorf obern Theils hat Lehnunterthanen in Schloss, Reuth, Lauberg, Rosswitz, Zeschwitz, Kobitzschwalde und Thiergarten.

Gleichwohl ist das untere Gut viel mehr werth als das obere, indem jenes 4504, dieses nur 2269 Einheiten versteuert; man darf daher das untere schon den Mittelgütern beirechnen.

Beide Güter haben übrigens auch einigen Antheil am Besitze von Thossen.

Im Jahre 1470 gehörten beide Rittergüter dem Otto und Hanns von Röder.

Im 17ten Jahrhundert war Rodersdorf obern Theils dem Hanns Ernst von Seidewitz zugefallen, von welchem Geschlecht es im 18ten Jahrhundert Friedrich Hüttner erkaufte und dann war es bis 1785 im Besitze der Müllerschen Familie, von welcher es Erdmann Wilhelm von Falkenstein erwarb. Dann kam es 1789 an Joachim Paul Porst und Johann Gottfried Porst, dem die Wauersche Familie folgte, von welcher es in den 40ger Jahren der derzeitige Besitzer Herr Julius Schilbach aus Weissensand acquirirte.

Die Collatur über die Kirche, welche im Oberdorfe steht, übt der Superintendent zu Plauen als Oberpfarrer und demnach als Nachfolger in dem Rechte des Deutschordenscomthurs.

Auffallender Weise war der hiesige Pfarrer frei von Entrichtung der Absenz an den Comthur.