Allgemeines Deutsches Kommersbuch:234

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Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 466, 467
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     2. So mancher, so schöner, auch tapferer Soldat, |: der Vater
und lieb Mutter böslich verlassen hat. :|

     3. Verlassen, verlassen, es kann nicht anders sein; zu Straßburg,
ja zu Straßburg Soldaten müssen sein!

     4. Der Vater, die Mutter, die ging’n vor’s Hauptmanns Haus:
„Ach, Hauptmann, lieber Herr Hauptmann, gebt unsern Sohn heraus!“

     5. Eurn Sohn kann ich nicht geben für noch so vieles Geld;
eur Sohn und der muß sterben im weiten breiten Feld!

     6. Im weiten, im breiten, all vorwärts vor dem Feind, wenn
gleich sein schwarzbraun Mädel so bitter um ihn weint!

     7. Sie weinet, sie greinet, sie klaget allzusehr. Gut Nacht, mein
herzigs Schätzchen, ich seh dich nimmermehr!

     (8. Was lauft ihr, was rennt ihr nach fremdem Dienst und Land?
Es hat’s euch niemand geheißen; dient ihr dem Vaterland!)


          518.     Der Tannenbaum.

     Mäßig.

     1. O Tan=nenbaum, o Tan=nen=baum, wie treu sind dei=ne
Blät=ter! Du grünst nicht nur zur Som=mer=zeit, nein,
auch im Win=ter, wenn es schneit. O Tan=nen=baum, o
Tan=nen=baum, wie treu sind dei=ne Blät=ter!

     2. |: O Mägdelein, :| wie falsch ist dein Gemüte! Du schwurst
mir Treu in meinem Glück, nun arm ich bin, gehst du zurück. |: O
Mägdelein, :| wie falsch ist dein Gemüte!

     3. Die Nachtigall nahmst du dir zum Exempel. Sie bleibt, so
lang der Sommer lacht, im Herbst sie sich von dannen macht. Die
Nachtigall nahmst du dir zum Exempel.

     4. Der Bach im Thal ist deiner Falschheit Spiegel. Er strömt
allein, wenn Regen fließt, bei Dürr er bald den Quell verschließt. Der
Bach im Thal ist deiner Falschheit Spiegel.


     [467]

          519.     Oberschwäbisches Tanzliedchen.     (III. 108.)

     Bewegung eines Ländlers.

     1. Ro=se=stock, Hol=der=blüt, wenn i mein Dien=derl sieh,
lacht mir vor lau=ter Freud ’s Her=zerl im Leib.
La la la la la la la la la la la la la la
la la la la la la la la la la!

     2. Gsichterl, wie Milch und Blut, ’s Dienderl ist gar so gut, um
und um dockerlnett, wenn i’s no hätt! La la la ec.

     3. Armerl, so kugelrund, Lippe, so frisch und g’sund, Füßerl, so
hurtig gschwind, tanzt wie der Wind. La la la ec.

     4. Wenn i ins dunkelblau, funkelhell Äugerl schau, mein i, i schau
in mein Himmelreich nei. La la la ec.


          520.     Rosmarin und Salbeiblätter.     (II. 183.)

     Gemäßigt. Litauisch.

     1. Ros=ma=rin und Sal=bei=blätter send ich dir zum Abschieds=
gruß, und dies sei mein letzt Gedenken, weil ich von dir schei=den