Sappho an Alkaïos

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Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
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Titel: Sappho an Alkaïos
Untertitel: Fragment
aus: Neue Gedichte, S. 6
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: Insel-Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
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SAPPHO AN ALKAÏOS

FRAGMENT

Und was hättest du mir denn zu sagen
und was gehst du meine Seele an
wenn sich deine Augen niederschlagen
vor dem nahen Nichtgesagten? Mann,

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sieh, uns hat das Sagen dieser Dinge

hingerissen und bis in den Ruhm.
Wenn ich denke: unter euch verginge
dürftig unser süßes Mädchentum,

welches wir, ich Wissende und jene

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mit mir Wissenden, vom Gott bewacht,

trugen unberührt, daß Mytilene
wie ein Apfelgarten in der Nacht
duftete vom Wachsen unsrer Brüste —.

Ja, auch dieser Brüste, die du nicht

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wähltest wie zu Fruchtgewinden, Freier

mit dem weggesenkten Angesicht.
Geh und laß mich, daß zu meiner Leier
komme was du abhältst: alles steht.

Dieser Gott ist nicht der Beistand zweier,

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aber wenn er durch den einen geht

— — — — — — — — — — —.