Schüchterner Flirt mit dem vermummten Herrn
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Schüchterner Flirt mit dem vermummten Herrn
Ach, glaube nicht, ich dächte, man könnte Dich bestechen!
Was hätt’ es für einen Sinn, gerad’ mit Dir über das Leben zu sprechen.
Du ahnst ja nicht, wie schön es ist, von dieser Welt zu sein!
Es ist so schön, ins Kino zu gehn,
Schön ist es, im Gras zu liegen
Und zuzusehen, wie die Maikäfer fliegen,
Und es ist so lieb, wenn uns ein Mann in den Armen hält,
Und sein Mund, der uns küßt, ist die ganze Welt …
Drum, wenn Du kommst, komm nicht als Feind!
Fall’ mich nicht tückisch von rückwärts an,
Komm nicht als Unfall in der Eisenbahn,
Komm nicht als Räuber aus dem Hinterhalt,
Und wenn Du kommst, leg Deine kühle Hand
Zuerst auf den Verstand.
Denn ich will von Dir nichts wissen.
Und mit dem Herzen geh’ ein wenig freundlich um,
Es war, solang es lebte, schon nervös!
Und es war immerzu verliebt.
Es fürchtet Dich und Deinen kalten Kuß
Und es wird nie verstehn,
lili.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: ich