Schleiermachiana

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Schleiermachiana
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 78
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[78] Schleiermachiana. Wie sehr Schleiermacher, jener scharfe Dialectiker, den Witz in seiner Gewalt hatte, mögen folgende beiden Anecdoten, die trotz ihrer Wahrheit und Trefflichkeit wenig bekannt sein dürften, beweisen. Ein Freund erzählte Schleiermacher, daß der Kirchenrath S. in Berlin, welcher bereits den preußischen Adlerorden habe, nun auch den russischen empfangen habe. „Das wundert mich gar nicht,“ erwiederte Schleiermacher ruhig, „denn wo das Aas ist, versammeln sich die Adler!“
– Einst saß er auf einem Balle, mit einem Freunde sich unterhaltend, auf einem Sopha im Nebenzimmer. Eine ihm bekannte junge Dame, welche sehr viel getanzt hatte, trat in das Zimmer und warf sich ganz erschöpft und in einer sehr freien Stellung auf das Sopha und rief: „Ach Gott, ich bin wie gekocht!“ – „und doch noch so roh, fügte Schleiermacher ruhig hinzu. – Schleiermacher predigte eine Zeit lang sonntäglich in dem Frühgottesdienste, und hatte immer zahlreiche Zuhörer. Er selbst sagte einst darüber, er habe dreierlei Zuhörer: Studenten, junge Mädchen und Soldaten. Die Studenten kämen seinetwegen, um die Predigt zu hören, die jungen Mädchen der Studenten wegen und die Soldaten der jungen Mädchen wegen. –