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Schneeglöckchen (Gartenlaube 5/1899)

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Schneeglöckchen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 5, S. 132 d
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[132 d] Schneeglöckchen. Das gewöhnliche Schneeglöckchen Galanthus nivalis ist allbekannt, wenigstens behauptet jedermann, es zu kennen. Wenn wir aber die Probe darauf machen, so stellt sich sehr häufig heraus, daß das echte Schneeglöckchen doch nicht immer der Vorstellung entspricht, die wir uns von ihm machen. Das Schneeglöckchen hat einen Nebenbuhler, der zwar verwandt mit ihm ist, aber gar nicht den Namen Schneeglöckchen führt. Es ist die Frühlingsknotenblume Leucojum vernum. Das Aussehen dieses Frühlingsblühers, der mit dem echten Schneeglöckchen zu gleicher Zeit erscheint, ist oberflächlich betrachtet das eines besonders gut ausgebildeten Schneeglöckchens. Die Blüte ist langstengliger, größer, vollkommen in allen ihren Teilen. Betrachten wir uns beide Blumen genauer, so finden wir die Unterschiede ziemlich rasch. Die Frühlingsknotenblume hat mehr Blumenblätter, im ganzen sechs, das Schneeglöckchen dagegen nur drei, während letztere vollständig weiß sind, haben die ersteren eine kleine grüne Spitze.

Vom Schneeglöckchen besitzen wir allerdings auch ein Riesenschneeglöckchen, das aus Kleinasien stammt, Galanthus Elwesi. Es ist noch wenig verbreitet, ist aber sehr empfehlenswert und blüht im Freien noch etwas früher als die gewöhnliche Art. – Alle Schneeglöckchen, auch die Leucojum, lassen sich treiben. Man darf aber nicht die einzelnen Zwiebelchen in Töpfe setzen, wie es bei den Hyacinthen und Tulpen geschieht, sondern muß aus dem Garten heraus sich ganze Büsche graben und sie so zusammenhängend wie sie sind einpflanzen. Im Herbst und Winter kann dies jederzeit geschehen. Das Treiben ist nur bei mäßiger Wärme möglich. Im kalten Zimmer am Fenster aufgestellt, entwickeln sich die Blüten allmählich, im warmen Zimmer giebt es keine Blüten.