Seite:Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert.djvu/30

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stand auf Seiten des Kaisers, der in seiner Widersetzlichkeit gegen den Papst 1344 die Stände nach Frankfurt berief. Nach der aus diesem Jahre uns vorliegenden Rechnung reisten dahin zweimal als Abgeordnete der Krönungsstadt Gerhard Chorus und Alexander und verzehrten 102 Goldgulden, die zu 1781/2 M. berechnet werden; (danach galt 1 Fl. aur. damals 1 M. 9 S.) „It. duo. Gerardo Chorus & Alexandro missis prima vice Frankenfurt at dnnm. Imperatorem LX aur. flor. valent CV m. It. Eisdem missis secundario ibidem XLII aur. fl. val. LXXIII m. VI. s.“ Dann werden Joh. von Eyghorn und Alexander an den Kaiser nach Bacharach gesandt, wo sie elf Tage verweilen und 23 Goldschilde oder 51 M. 9 S. brauchen. „It. Joh. de Eyghorn & Alexadro missis Baggeraco ad dnnm. Imperatorem, et steterunt ibidem per undecim dies, XXIII scuteos aur. val. LI m. & IX s.“ (Also 1 scuteus aur. = 2 M. 3 S.)


Verhalten der Stadt während Ludwig IV. im Bann lag.

Bei der abermaligen Anwesenheit der Kaiserin Margarethe von Holland in Aachen im J. 1346, in Begleitung des Hrn. von Edingen, des Deutschmeisters, und anderer Ritter, erwähnt die Rechnung keiner anderen, als der üblichen Weingeschenke, 3 Fuder und 6 Sextare, die mit den Fässern cum doleis integris für 263 M. 3 S. gekauft werden. Damals wurden unsere Herren domini nostri d. h. die Bürgermeister Gerhard Chorus und Christian Leonis wiederum zum Kaiser gesandt; dazu wurde bei Winkin Hasenzant ein Pferd für 18 Schilde = 401/2 M. gekauft, dem Bürgermeister Gerh. Chorus für ein unterwegs gefallenes Pferd 25 Schilde oder 56 M. 3 S. ersetzt. In demselben Jahre erließ der Kaiser Ludwig in deutscher Sprache ein Schreiben, „an die weisen und bescheidenen Leute die Richter, Scheffen, Bürgermeister, Rath und Bürger des königlichen Stuhls von Aachen“, worin er ihnen gebot, außerhalb der Stadt keinem andern zu dienen, sondern nur den königlichen Stuhl zu hüten und zu bewahren, und sie „fruntlichen inde truweligen“ (freundlich und treulich) bat, weder Gebot noch Botschaft vom Papste von Rom noch von jemand anderem, er sei geistlich oder weltlich, gegen ihn oder das römische Reich zu empfangen und jeden, der ein solches brächte, und alle, die solchem gehorchten, sie seien Pfaffen oder Laien, an Leib und Gütern zu strafen, und schließlich verspricht, für allen