Seite:Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert.djvu/46

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bei seiner Ankunft entgegen und zwar in Begleitung von Eupener Speerreitern. „It. den speirluden van Oepen, die mit unsen heren intgein den kuynnynck reeden, 10 M.“ Die Leibwache des Kaisers wurde aber von Aachener Schützen gebildet. „It. hundert schutzen mit den die in gasthůys wåren umb der gewåpeter lude willen, ind die des kaysers liiff hueten (Leib hüteten), ind dubelen loen der schutzenmeister ind des banierdregers (Fahnenträgers), ind dat (weil) eyn deyll der schutzer langer by deme keysser wåren, ind die anderen int gasthůys kurter, ind die up den sall[1] (auf dem Rathhaussaal) vůnff dage drup loegen (lagen), coempt ze samen up 500 ind 35 M. overmitz (durch) die schutzenmeister gerechent.“

Die in lateinischer Sprache beginnende Rechnung zählt nämlich die Krönungsunkosten in deutscher auf. „Hierna volgt der vursten ind heren hoefgesynde spilluden ind hiralden (Herolden) gegeven.“

„Primo. Der dryer Herzogen van Beyeren, der Herzogen van Saissen, van Guylge, des marckgreiffen van Mysen (Meißen), der greven van den Berge ind van der Marken allen yren piiferen ind giralden (Herolden) 12 Fl., 42 M.“ Darauf folgen die Pfeifer des Markgrafen von Mähren „der oyer waren,“ – des Grafen Dietrichs und des Grafen Johann von Nassau, – der Königin, – unserer Herren von Köln und von Trier und des Herzogs Friedrich von Bayern, ferner die Trompeter des Kaisers, des Königs und der Königin. Die Zahl der Pfeifer und Trompeter ist nicht genau angegeben, aus den Geldgeschenken folgt aber, daß deren über 60 gewesen sind. Dann werden beschenkt die 13 Thürwärter oder Pförtner „doerwerter“ der Kaiserin und der Königin mit 15 Gulden, die „porzener und doerwerter des keyssers der 8 waren“ mit 6 Gulden, des kayssers massalgier[2] mit 6 synen gesellen, genannt Matheis van Gesch“, erhält 4 Gulden. „It. der kuynnyngen hoefmeister, yren marschalck, yren vurrichter mit der schuttelen (ihr Zurichter der Schüsselen), yren kuchenmeister, yren schenken ind yren spendieren“ gab man 15 Gulden, des Kaisers oberste Thürwärter Marquard und Gisco erhalten 4 Gulden, zuletzt „des keysers, der keysserynnen und des kuynniges Buttelieren

  1. In dieser und in allen späteren Rechnungen heißt der Rathhaussaal kurzweg: der sall oder sale
  2. Massalgier scheint mit massarius, italienisch massaio Eines Stammes und heißt dann so viel als Intendant, Hausmeister, custos supellectilis.