In diesem märchen wird von einem vogel erzählt, der in wunderbarer weise auf eine person wirkt, welche einen bestimmten teil des vogels verzehrt. Es ist unter dem volke ausser in Europa auch in Asien und Afrika verbreitet. Wir führen zunächst die von uns angetroffenen varianten an:
A. Finnen. Ab. Satakunta 1. Eurajoki (Handschr., Isopere, 1. sendung, nr. 1). Die beiden söhne eines alten bettelweibes finden zwei goldglänzende eier. Die mutter erblickt darauf buchstaben, die sie nicht versteht. Ein des weges kommender herr liest sie. Er bekommt die eier, übernimmt es zum lohn, für den unterhalt der jungen und der frau zu sorgen. Auf dem einen ei steht geschrieben: wer das herz des aus diesem ei ausschlüpfenden hühnchens isst, der hat jede nacht golddukaten in den haaren, und auf dem anderen: wer das herz dieses hühnchens isst, wird ein herr. Der herr lässt die eier ausbrüten und kocht dann die herzen, aber die jungen essen sie weg. Er jagt die alte und die jungen fort. In einer kötnerei nimmt die frau am morgen heimlich aus den haaren des einen gold, von dessen vorhandensein sie noch nichts wissen; sie will, dass sie bleiben. Der andere merkt schliesslich, wie die frau das gold nimmt. Fort. Erst nach fünf jahren erzählt er seinem bruder von dem erscheinen des goldes. Die brüder trennen sich. Der eine wird offizier, der andere geht zur schule und bringt es bis zum bürgermeister. Fortsetzung siehe „Die drei zaubergegenstände“ Ab 5. – 2. Punkalaidun (Krohn, var., s. 207). Der kötner eines herrn bekommt einen vogel. Unter den flügeln steht geschrieben: wer von meinem fleisch isst, weiss alles, und wenn er einschläft, hundert rubel in der tasche. Bringt ihn
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/165&oldid=- (Version vom 31.7.2018)