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La. Syrier. Neuaramäisches märchen (Lidzbarski, nr. 16, s. 253[1]). Der sohn einer armen frau findet im wald in einem vogelnest kostbare eier. Wird durch den verkauf der eier reich. Bringt den vogel nachhause. Ein jude, dem die eier verkauft werden, beginnt die mutter zu besuchen. Der vogel wird dem juden zugerichtet. Der sohn isst das herz. Der jude verlangt, dass die mutter den jungen töte. Der junge entflieht. Beginnt mit seinem geld die königstochter zu besuchen. Das mädchen betrügt ihn, als sie erfährt, woher der reichtum stammt. Mit hilfe eines greises zwingt sie der junge das herz wieder herauszugeben. – Lb. Araber 1. Arabien (Zeitschrift d. Deutsch. Morg. Ges., XXXVI, b IV, s. 238). Ein armer mann bekommt mit seinem sohne im wald einen vogel. Derselbe legt eier, die einen edelstein enthalten. Er verkauft sie an einen juden, wird reich. Als der mann eine wallfahrt unternimmt, verspricht der jude nachts zu der frau zu kommen, wenn er den vogel zu essen bekomme. Die sklavin giebt den jungen der frau den kopf und das herz. Die mutter befiehlt die jungen umzubringen und ihnen kopf und herz aus dem magen herauszunehmen, aber sie entfliehen auf den rat der sklavin. Ein vogel setzt sich zweimal dem, der den kopf gegessen hatte, aufs haupt: wird kaiser. Der das herz gegessen, hat jeden morgen fünfhundert groschen unter dem kopfe. Mutter und jude werden zum tode verurteilt. – – –. – 2. Egypten (Spitta-Bey, nr. 9, s. 112). Ein bettelnder musikant kauft ein huhn. Verkauft jedesmal die eier an einen juden. Als der mann auf einer wallfahrt ist, verkauft die frau das huhn zu einem teuren preise an den juden und richtet es für ihn zu. Der sohn der frau isst den kropf des vogels und flieht auf den rat der mutter. Der jude setzt ihm nach, will ihn töten. Fortsetzung siehe „Die drei zaubergegenstände“ Lb.

Ma. Berber 1. Tunis (Stumme, Tunis. M., s. 93[2]). Ein armer fischer wird durch den verkauf von smaragdeiern reich. Auf den weg. Tauscht fische gegen zwei vögel aus. Ein jude bei seiner frau, weiss von den vögeln. Die jungen kommen aus der schule heim. Der eine isst die herzen, der andere die magen. Fliehen. Der eine bei einer alten frau, findet am morgen unter seinem kopf einen beutel voll dukaten. Kauft auf dem markte einen maulesel. Auf den rat eines mannes nimmt er demselben den zaum aus dem maule und giebt ihn dem manne: maultier frau. Quält das maultier. Der andere der brüder sultan, weil er in der sprache der vögel reden kann. Die frau des anderen bruders bald maulesel,


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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/190&oldid=- (Version vom 31.7.2018)