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Ha 1, Hd 2, 5[1], 7, He 3, 5, 6, Ma 1 (?)) oder dass sich der junge mit ihm zu seinem bruder in ein fernes reich begiebt (Am 2, Ap 1, 4, 7, 8, Jg).

Mitunter (Ab 2, Aj 1, Ap 8, Dd 4, Ec, Fa, Fc, Ha 2, Hc 6, Hd 7, He 3, 6, Ia, Jg, La, Lb 2 (?)) erstattet das bestrafte mädchen dem jungen den entwendeten teil des zaubervogels oder die zaubergegenstände zurück, die es nebst dem teil des vogels an sich genommen hat (Fd 1, Ha 1, Hb, Lb 2).

Wir versuchen nunmehr festzustellen, welcher art das abenteuer des goldschläfers in der urform des märchens gewesen ist.

Was zunächst die betrügerin anbelangt, so ist die tochter (gattin) des königs oder zaren aus dem märchen von den drei zaubergegenständen und den wunderbaren früchten eingedrungen. Aber als betrügerin figuriert so häufig ein anderes mädchen, dass es unseres erachtens der urform des märchens angehört. Eine ziemlich feststehende bildung ist auch das alte weib als begleiterin des mädchens. Vielleicht ist dieselbe gleichfalls ursprünglich.

Das verbrechen des mädchens besteht so allgemein darin, dass dieses den von dem jungen verzehrten teil des zaubervogels erbrechen lässt, dass es in dem märchen sehr wohl ursprünglich sein kann. Wir würden es gleichwohl nicht für unmöglich halten, dass der betrug ursprünglich ein anderer gewesen ist. Wenn das erbrechenlassen ursprünglich ist, liegt unserer ansicht nach einiger widerspruch darin, dass der nachstellende im ersten teil des märchens, wo die jungen den zaubervogel gegessen haben, nicht weiss, dass die mit dem vogel verbundene wunderkraft durch ein so unschuldiges mittel wie das erbrechenlassen zu erlangen ist, sondern den tod der jungen fordert.

Wir nehmen eine episode vor, die wir bisher übergangen haben.

In den varianten, in denen das gold unter dem kopf des jungen während des schlafens erscheint, wird oft erzählt, wie die jungen in einer herberge (kötnerei u. s. w.) haltmachen und hier das gold fortgenommen wird, ohne dass sie etwas davon wissen (Ab 1,


  1. Hier handelt es sich um eine ziege.
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Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/204&oldid=- (Version vom 31.7.2018)